Die Maus ist ja super weich. Aber wirklich. Man will sie einfach nur ständig antatschen (was sie hasst!) 😉

Aber dieses tolle Fellqualität hat auch ihre Nachteile: nicht nur ist das Fell super rutschig, es (und ihre Haut an sich) ist auch extrem empfindlich. Sie bekommt sehr schnell Haarbruch, Scheuer- oder Druckstellen wenn es irgendwo zwickt.

Wenn man das dann auf das Reiten überträgt hat man folgende Situation: ein super bemuskelter Rücken, aber kaum Sattellage (Sattel bleibt nicht einfach in der korrekten Lage liegen), hyperflexibles Pony was sich wie eine Brezel drehen kann (sie kann ihren Sattelgurt selber öffnen, yay! o.O Glücklicherweise ist das bisher nur 1 Mal aus versehen passiert und sie hat es sich nicht gemerkt ^^;;), sehr rutschiges Fell das aber sehr sensibel reagiert.

Ok, Mission akzeptiert!

Eine normale Satteldecke war keine Option, entweder rutschte sie zwischen Sattel und Pferd vollständig durch (wenn nicht mit Strippen am Sattel fixiert) oder sie brachte den Sattel einfach mit zum Rutschen (wenn mit Strippen fixiert).

Mit dem Eskadron Anti-Slip-Pad hatten wir schon mal die Rutsch-Situation unter Kontrolle gebracht, aber dafür entwickelten wir dann unterhalb bei den Gurtstuppen Scheuerstellen wo kein Pad lag. Die Kombi von Anti-Rutsch-Pad und Satteldecke war dann wieder zu dick für uns, da fühlten wir uns beide unwohl.

Idealerweise brauchte ich also oben Anti-Rutsch und unten Fell. Aber natürlich gibt es käuflich nur Variationen wo das Anti-Rutsch-Material zwischen Pad und Sattel lag, aber nicht zwischen Pferd und Sattel. Somit hatten wir da wieder die Rutschsituation wie bei einem normalen Satteldecke.

Aber ich habe ja schon etwas Erfahrung mit dem Basteln für Pferdesachen (siehe zB hier meinen Sattelgurtschoner aus Hirschfell für den Packsattel) sodass ich eben 2 Winter-Rehfelle kaufte, ein Bettlaken als Schablone hernahm und dann wild drauf los legte. Die Felle wollte ich groß genug anlegen dass notfalls auch noch ein Satteldecke abgedeckt werden würde (weil ein normaler Saum schon zu hart für sie ist, das gibt tatsächlich Scheuerstellen, kein Scherz!), noch dazu wollte ich einen kleinen Saum am hinteren Ende des Anti-Rutsch-Pads anbringen, da hier die meiste Reibung vom Pad entstand.

Nach mehrmaligem Auflegen und Probieren am Pony wurde das Bettlaken in die endgültige Form geschnitten und die Formen dann mit Bleistift auf die Lederseite der Rehfelle übertragen. Ein 2-3cm großer Absatz für die Klebestellen hinzugerechnet und fertig waren die Grundformen. Mit dem Cuttermesser wurde nun vorsichtig geschnitten damit nicht zu viele Haare abgetrennt werden und mit speziellem Kleber (Uhu Schuh & Leder) auf das Anti-Rutsch-Pad geklebt. Ob dies ausreichend hält auf Dauer weiß ich noch nicht, aber Nähen ist bei dem Zellkautschuk eher ungünstig, das kann schnell alles ausreißen. Bisher (3x reiten) hebt es noch Bombe.

Das Ergebnis ist vielleicht kein Designer-Preisträger, aber es erfüllt genau unserer beider Anforderungen:

  • Rutschen von Sattel wird im oberen Teil verhindert
  • Reibungen werden überall sonst verhindert
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